Bis zum Platzen der US-Immobilienblase 2007 war nur wenigen bewusst, dass die herrschende Geldordnung ein Problem sein könnte. Und auch noch nach der Lehman-Pleite 2008 wurde außer der
Niedrigzinspolitik der Zentralbanken zunächst nur die Regulierung bzw. Nicht-Regulierung der Finanzmärkte problematisiert. Mit der Ausweglosigkeit der dramatisch zunehmenden Verschuldung insbesondere der
Staaten ist jedoch langsam ein noch viel größeres Thema ins Bewusstsein gerückt und klopft nun mit Macht an die Tür: das herrschende Geldsystem als solches ein verrücktes, historisch gesehen noch sehr
junges System, bei dem Geld nur als zinsbelasteter Bankkredit in die Welt kommt und die Zinsen mit Geld bezahlt werden müssen, das wiederum nur als zinsbelasteter Bankkredit in die Welt kommen kann. So
muss ständig aufgeschuldet und das Bruttosozialprodukt gemehrt werden, oder das Schneeballsystem bricht zusammen, weil die Zinsen nicht gezahlt werden können. Es kann auf Dauer nicht gut gehen, wenn bei
drohendem Schuldnerausfall den systemrelevanten Kreditinstituten mit noch mehr aus dem Nichts geschöpften Kreditgeld aus der Bredouille geholfen wird.
Die Geldsystem-Frage wird außerhalb der Universitäten und etablierten Medien schon seit Jahrzehnten diskutiert, und es gibt eine ganze Reihe von Reformbewegungen mit teils sehr unterschiedlichen Ansätzen
und mehr oder weniger großem Zulauf. Neuerdings finden Worte wie Währungsreform, Hyperinflation, Bankferien, Komplementärwährungen und Goldstandard aber auch in die öffentliche Diskussion Eingang; es ist
nur noch eine Frage der Zeit, bis das Thema auf dem Titel von SPIEGEL und FOCUS erscheint. Mit dem Sonderheft Gutes Geld will Smart Investor einen Zugang für jedermann zum Mysterium Geld bieten.
Aufgeteilt auf vier große Abschnitte beleuchten hochkarätige systemkritische Autoren 1. das Phänomen Geld und die Geschichte des Geldes, 2. die Alternativen zum herrschenden Geldsystem, 3. das Krachen im
Gebälk der internationalen Finanzarchitektur und 4. was das alles für die Vermögensanlage bedeutet. Eine umfangreiche Liste mit Literaturempfehlungen und Internetquellen rundet das Heft ab zu einem
umfassenden Kompendium zur Geldordnungsfrage aus marktwirtschaftlicher Sicht.